In unserem Vorgarten stehen zwei Vogelhäuser, behängt mit Wildvogelbällchen und befüllt mit allerlei Kernigem im Inneren. Von unserem Küchenfenster aus können wir alles gut sehen und beobachten. Neben den gefiederten Kleinen sind auch immer wieder ein Eichhörnchen und eine kleine Maus „in the house“.
Vor ein paar Tagen jedoch entdeckte ich in einem der beiden Vogelhäuser eine Schnecke, die mit ihren Fühlern eine Ansammlung von geschälten Erdnüssen abtastete. Dabei musste ich an die Redewendung „jemanden zur Schnecke machen“ denken. Umgangssprachlich bedeutet das, jemandem (öffentlich) so heftige Vorwürfe machen, dass er ganz eingeschüchtert ist. Der Angegriffene zieht sich infolgedessen in „sein Schneckenhaus“ zurück. Nach der Attacke kann das Opfer nur noch, wie eine Schnecke, davonkriechen. „Am liebsten würde ich mich jetzt verkriechen“ – hört man dann diesen Menschen sagen.
Der „Fürst dieser Welt“ (Joh. 12,31) wird in der Bibel auch „der Vater der Lüge“ (Joh. 8,44) genannt. Da kann ich mich drauf einstellen. Da weiß ich, was mich erwartet. Eben nicht unbedingt die Wahrheit.
„Gott ist so enttäuscht von dir – Du denkst, Gott erhört dein Gebet? – Gott hat dich vergessen! – Dich liebt niemand! – Dieser Fehler wird dich einholen! Das kann keiner reparieren oder wieder gut machen! – Du bist ein Versager! – Niemand wird sich auf dich verlassen! – Das schaffst du nicht! Schau dich einmal an! – Anderen hilft er, dir nicht! – Warte nur, bis Gott das mitbekommt!
STOPP! Ich brauche gar nicht abwarten! Gott weiß bereits alle Dinge. Er kennt mich durch und durch: „Du verstehst mein Trachten von fern!“ (Psalm 139,2)
Und wie anders doch Gottes Stimme klingt:
„Sei stark und sei mutig! Lass dir keine Angst einjagen, lass dich nicht einschüchtern (zur Schnecke machen), denn der Herr, dein Gott, steht dir bei, wo du auch bist“ (Josua 1,9)!
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sieh dich nicht ängstlich nach Hilfe um, denn ich bin dein Gott; meine Entscheidung für dich steht fest: Ich helfe dir. Ich unterstütze dich, indem ich mit meiner Hand Gerechtigkeit übe“ (Jesaja 41,10).
Schnecke? Schnickschnack! Du bist (in Christus) ein Held!
Ralf Papendick