Glaubensgrundsätze der Gemeinde am Mühlenweg

Glaubensgrundsätze der Gemeinde am Mühlenweg

1. Das Wort Gottes

Wir glauben, dass die gesamte Bibel („Altes“ und „Neues Testament“) das inspirierte Wort Gottes ist und den alleinigen Maßstab für Glauben, Lehre und Verhalten vorgibt [1].

2. Dreieinigkeit

Wir glauben an den einen lebendigen, ewigen und wahren Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde [2], offenbart in Gott, dem Vater, Gott, dem Sohn und Gott, dem Heiligen Geist. 

Diese drei Personen sind der eine Gott, unveränderlich, allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Die Dreieinigkeit Gottes ist ein göttliches Geheimnis, das wir mit unserem menschlichen Verstand nicht ergründen können, aber wir dürfen es glauben, weil wir die Wahrheit dieser Lehre in folgenden Bibelstellen finden: Mt 3,16.17; Mt 28,19; 2Kor 13,13. Der Vater wird in Röm 1,7 Gott genannt, der Sohn in Heb 1,8 und der Heilige Geist in Apg 5,3-41.

3. Gott, der Vater

Wir glauben an Gott, den Vater, vollkommen in Heiligkeit, Weisheit, Kraft und Liebe [3]. Wir glauben, dass er unfehlbar alles vorherbestimmt, was geschieht, dass er sich in seiner Gnade über den Menschen erbarmt, dass er Gebet hört und erhört und dass er all jene von Sünde und Tod errettet, die in Christus Jesus zu ihm kommen, weil er in seiner alle menschliche Vorstellung übersteigenden Liebe seinen Sohn zur Errettung einer verlorenen Welt dahingegeben hat [4].

4. Jesus Christus

Wir glauben, dass der Herr Jesus Christus durch seine Menschwerdung nicht aufgehört hat, Gott zu sein [5]. Er ist zugleich wahrer Gott und wahrer Mensch. Er wurde empfangen von dem Heiligen Geist und von der Jungfrau Maria geboren [6]. Wir glauben an sein sündenfreies Leben [7], seine Wunder [8] und Lehren [9]. Wir glauben, dass Jesus Christus durch das freiwillige Vergießen seines Blutes und den Opfertod am Kreuz für unsere Sünden und die der ganzen Welt bezahlt hat [10]. Wir glauben, dass er drei Tage nach seinem Tod vom Vater auferweckt wurde [11] und nach vierzig Tagen in den Himmel aufgefahren ist [12], wo er für die Seinen als Fürsprecher und Hohepriester tätig ist [13]. Wir glauben, dass kein Mensch den Tag, die Stunde oder das Jahr seiner Wiederkunft kennt [14] aber wir glauben auch, dass seine Rückkehr sehr bald bevorsteht [15].

5. Der Heilige Geist

Wir glauben an den Heiligen Geist, der vom Vater und vom Sohn in die Welt kam, um die Welt von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht zu überführen [16]. Wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes in der Wiedergeburt [17], Heiligung [18] und Tröstung [19] all derer, die an Jesus Christus glauben. Wir glauben, dass der Heilige Geist in den wahrhaft Wiedergeborenen wohnt [20], sie versiegelt [21] und zu verschiedenen Diensten begabt, ruft und sendet [22], dass er nach seinem Willen Kraft und Gaben verleiht [23] und Früchte reifen lässt [24].
Ziel des Heiligen Geistes ist die Verherrlichung Christi; es geht ihm nicht um die Anbetung seiner selbst [25].

6. Die neue Schöpfung (Wiedergeburt)

Wir glauben, dass der Mensch von Gott nach seinem Bild geschaffen ist [26]. Wir glauben, dass sich der Mensch durch seine Sünde bewusst von Gott getrennt hat, und dass diese Trennung von Gott den leiblichen und geistlichen Tod zur Folge hat [27]. Wir glauben, dass in Folge dieser Sünde alle Menschen mit einer sündigen Natur geboren werden und deshalb der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist [28]. Wir glauben, dass diejenigen, die sich im Glauben und Vertrauen an Jesus Christus als ihren Retter wenden und von ihren Sünden in Buße zu Gott umkehren, durch den Heiligen Geist und das lebendige Wort Gottes von neuem geboren sind [29]. Dies nennt die Bibel eine neue Schöpfung [30]. Nur durch den Tod Christi am Kreuz können wir aus Gnade mit Gott versöhnt werden, Vergebung, Wiedergeburt und ewiges Leben empfangen [31].

7. Die Gemeinde Gottes

Wir glauben, dass der Herr auch heute noch Gemeinde bauen will. Unter „Gemeinde“ verstehen wir das „Haus Gottes“ [32], den „Leib Christi“ [33], einen „heiligen Tempel im Herrn“, eine „Behausung Gottes im Geist“ [34]. Wir glauben, dass die Gemeinde als die von Gott herausgerufene Versammlung („Ecclesia“) der von Sünden Erlösten von allen wiedergeborenen Christen weltweit gebildet wird [35]. Sie stellt sich dar in all den kleinen Ortsgemeinden, „Herden“ [36]. Hier kann ich praktisch dazugehören. 

Wir, die „Gemeinde am Mühlenweg“ sind Teil der Familie Gottes in Leer, und diese besteht aus allen, die hier an den Herrn Jesus Christus glauben. Vielleicht unterscheiden wir uns in Äußerlichkeiten, vielleicht auch hier und da in Fragen der Lehre. Aber doch sind wir eins. Was uns abgrenzt ist nicht eine besondere Erkenntnis, sondern lediglich der Ort, an dem wir zusammenkommen.

8. Das Leben in der Ortsgemeinde

Wir treffen uns, um Gott zu loben, Gemeinschaft zu pflegen, das Wort Gottes zu studieren, zu beten, uns gegenseitig zu ermutigen, zu ermahnen, aufzubauen und die Verbreitung des Evangeliums in der ganzen Welt zu fördern. Wir glauben, dass jeder Christ verbindlich einer Ortsgemeinde angehören und die Gemeindeversammlungen regelmäßig besuchen soll [37].

Wir glauben, dass Jesus  Christus für die Gemeinde die höchste Autorität ist [38]. Durch ihn werden Leiterschaft, Ordnung und Gaben eingesetzt. Bei den in der Schrift genannten Ältesten, auch Aufseher, Hirten oder Lehrer genannt, handelt es sich um Personen, die bestimmte Qualifikationen erfüllen müssen [39]. Dasselbe gilt auch für die Diakone [40]. Beide werden in der Schrift grundsätzlich in der Mehrzahl genannt.

Wir glauben, dass die Ältesten in der Gemeinde anerkannt werden müssen und diese als „Diener Christi“ führen sollen. Sie haben in der Leitung der Gemeinde seine Autorität. Diese ist gekoppelt an die Treue der Ältesten zu Christus und seinem Wort; bei Eigenmächtigkeit und Missbrauch geht sie verloren. Die Gemeinde hat sich ihrer Leitung unterzuordnen [41], muss aber auch gleichzeitig deren Führung anhand der Schrift überprüfen [42].

Wir glauben an die Wichtigkeit der Jüngerschaft [43], die Verantwortlichkeit aller Gläubigen füreinander [44] und die Notwendigkeit der Zurechtweisung von sündigen Gemeindegliedern in Übereinstimmung mit den Maßstäben der Schrift [45].

Wir glauben, dass der Herr auch heute noch Gnadengaben gibt, die zur Auferbauung der Gemeinde und des Einzelnen ausgeübt werden sollen [46].

Wir glauben an die Selbstständigkeit der Ortsgemeinde, verantwortlich aber gegenüber Jesus Christus als dem Haupt der Gemeinde, ohne irgendeinen anderen Mittler. Wir glauben, dass es schriftgemäß ist, wenn Gemeinden zusammenarbeiten, um den Glauben darzustellen und zu verbreiten [47]. Das Ausmaß und die Art der Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden liegen in der Verantwortung der Ältesten.

Wir glauben, dass – was das Heil in Christus anbelangt – zwischen Mann und Frau kein Unterschied besteht [48]. Allerdings hat Gott die Leitung der Gemeinde Männern übertragen. Im Neuen Testament finden wir eindeutige Anweisungen [49]. Wir meinen, dass es nicht dem Willen des HERRN entspricht, wenn Frauen entmündigt werden. Wir glauben, dass 1.Korinther 11,1-16, Epheser 5,21-33 und 1.Timotheus 2,8-15 falsch verstanden werden, wenn diese Textstellen zu einer Diskriminierung der Frau führen.

Wir praktizieren die Taufe durch Untertauchen als Zeugnis eines Gläubigen, der seinen Glauben an den gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Herrn und Retter bestätigt. (Das griechische Wort für „taufen”, „βαπτιζειν“, bedeutet nichts anderes als „eintauchen“ oder „untertauchen“.) Die Taufe ist ein Gehorsamsschritt gegenüber dem Gebot Christi [50] und ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem sichtbaren Leib Christi, der Gemeinde. Sie ist kein Mittel oder notwendiger Schritt um errettet zu werden [51]. Vielmehr hat Buße und Glaube an Jesus Christus  jeder Taufe voranzugehen [52].

Wir glauben, dass das Mahl des Herrn zum Gedächtnis und zur Verkündigung seines Todes eingesetzt worden ist und uns zu feiern geboten ist bis er wiederkommt [53].

[1] 2Tim 3,16; 2Petr 1,21; Hebr 4, 12-13
[2] 1Mose 1,1; Ps 104,24
[3] 1Joh 3,1
[4] Joh 3,16
[5] Röm 1,3.4; Phil 2,6.7; Joh 1,14
[6] Lk 1,35; Mt 1,23
[7] Hebr 4,15
[8] Lk 7,21-23; Joh 21.25
[9] Mt 7,29; Lk4,32
[10] 1Joh 2,2; Röm 3,25; Hebr 9,12-14
[11] 1Kor 15,4
[12] Lk 24,50.51
[13] Röm 8,34; Hebr 7,25-27; 1Joh 2,1
[14] Mt 24,36; Mk 13,32
[15] Mt 24,32-34
[16] Joh 16,8-11
[17] Joh 3,5
[18] 1Kor 6,11
[19] Joh 14,26
[20] Röm 8.9.11
[21] Eph 4,30
[22] Eph 4,11-16
[23] 1Kor 12,4-10
[24] Gal 5,22
[25] Joh 16,13.14
[26] 1Mose 1,27
[27] 1Mose 2,17
[28] Röm 5,12
[29] 1Petr 1,23
[30] 2Kor 5,17
[31] Röm 3,21-26
[32] 1Tim 3,14-15
[33] 1Kor 12; Röm 12,4-8
[34] Eph 2,21-22
[35] Mt 16,18; Kol 1,18; Hebr 12.23
[36] Apg 20,28
[37] Hebr 10,24.25
[38] Eph 1,22; Kol 1,18
[39] 1Tim 3,1-7; Titus 1,5-9
[40] 1Tim 3,8-12
[41] 1Thess 5,12; Hebr 13,17
[42] Apg 17,11
[43] Mt 28,19; 2Tim 2,2
[44] 1Kor 12,24.25
[45] Mt 18,15-22; 1Kor 5,1-13; 2Thess 3,6-15
[46] Röm 12, 6-8; 1Kor 12, 4-11; 1Kor 14,26
[47] 2Kor 8,1-5; Kol 4,16
[48] Gal 3,28
[49] 1Tim 2,11-12 u.a.
[50] Apg 2,37.38
[51] Lk 23,42.43
[52] Apg 2,38;16,31.32
[53] Mt 26,26-28; Lk 22,19-20; Apg 2,38-42; 1Kor 11,23-26