Was für ein wunderbares Zeugnis haben wir von diesem Mann, der seit seiner Geburt blind war! Er gibt ein klares, unbestreitbares Zeugnis, dass sein Sehvermögen wiederhergestellt worden ist. Diese Geschichte zeigt uns aber auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem physischen Sehen mit den Augen und dem Sehen der Wahrheit – dem Erkennen der Wahrheit. Der von Geburt an Blinde konnte erst sehen, nachdem JESUS ihm die Fähigkeit zum Sehen gegeben hatte. Die Pharisäer hingegen, die ihr ganzes Leben lang körperlich sehen konnten, waren immer noch blind für die Wahrheit. Sie konnten immer noch nicht verstehen, wer JESUS war und was Er tat. Das ganze Kapitel Johannes 9 macht deutlich, dass es um mehr geht als um körperliche Heilung. JESUS tat ja mehr als einem Blinden das Augenlicht zu schenken. Er öffnete dem Blindgeborenen die Augen des Herzens für den Glauben. Darum ist seine Geschichte auch ein schönes Bild unserer Erlösung.
Die Wahrheit ist doch, dass wir alle zu einem bestimmten Zeitpunkt blind waren, geistig tot in unseren Vergehungen und Sünden (Epheser 2,1). In der zu den beliebtesten Glaubensliedern zählenden Hymne „Amazing Grace“ heißt es: „Einst war ich verloren, doch nun bin ich gefunden; ich war blind, aber jetzt sehe ich.“ Du und ich glauben heute an JESUS, nicht weil wir mehr Durchblick hatten als andere und so die Wahrheit herausgefunden haben, sondern weil GOTT durch die Kraft Seines GEISTES das Licht – JESUS – in unser Leben hat scheinen lassen.
„Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen“, 1.Petrus 2,24.
„Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber Licht im Herrn“, Epheser 5,8.
So lauteten die Zeugnisse in der apostolischen Zeit; so lauten sie überall, wo das Wort GOTTES in der Kraft des HEILIGEN GEISTES verkündigt wird. Dies „Einst“ und dies „Jetzt“ gibt es in jedem Christenleben. Aber nicht immer tritt der Gegensatz gleich klar hervor. GOTTES Wirken in den Menschen ist nie schablonenhaft. Der eine wird still und verborgen zum HEILAND gezogen; bei dem andern geht’s unter heftigen Kämpfen und Anfechtungen durch tiefe Sündenerkenntnis zum festen Erfassen des Heils. Die einen wissen wie der Apostel Johannes Tag und Stunde (Johannes 1,39), in der sie JESUS CHRISTUS zum ersten Mal begegnet sind, bei anderen ging es durch eine lange Zeit der Ungewissheit, des Bangen und Hoffens, dem ein ernstes Suchen und endlich selige Glaubensgewissheit folgten. Aber alle, denen das Licht des Lebens in Wahrheit scheint, stimmen ein in das Bekenntnis des glücklichen Blindgeborenen:
„Eins weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.“
Joe