Sooft ich auf mein Leben zurückschaue, entdecke ich weite Teile als „Minusgeschäft“: Zu wenig geliebt, zu wenig mich gekümmert, zu wenig anderen vergeben, zu wenig demütig gewesen… Auf der anderen Seite bin ich unendlich dankbar für das, was Gott an mir getan hat und auch heute noch tut.
Unser HERR JESUS war „von Herzen demütig“. Er gab sein Leben aus Liebe für uns hin, hat uns alle unsere Schuld vergeben. Er ist allezeit für uns da. Er kümmert sich um uns.
Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. hatte von seinem Vater ein großes „Minus“ im Staatshaushalt geerbt. Durch die prunkvollen Schlösser, die der Vater hatte bauen lassen, war der Staat hochverschuldet. Doch sein Sohn Wilhelm I. verkaufte die meisten Schlösser oder ließ sie abreißen. Die teure Hofhaltung seines Vaters verkleinerte er. Er machte aus dem Minus der Staatsfinanzen ein Plus, so dass der Staat mit dem Geld auskam.
Im Neukirchener Kalender stand:
„Wir bleiben weit hinter dem zurück, was Gott von uns erwartet und wozu er uns mit Gaben und Fähigkeiten ausgerüstet hat. Und kein König kommt, um mit einem Mal das Minus in meiner Lebensbilanz zu beseitigen. Doch JESUS tut, was Menschen unmöglich ist. Durch sein Leiden und Sterben „durchkreuzt“ er das Minus meines Lebens, macht aus dem Minus ein Plus. Er sieht mich so an, als hätte ich nie eine Sünde begangen gehabt. Wer auf diesen „Plusmacher“ sein Vertrauen setzt, kommt nicht in das Gericht.“
Darum müssen wir nicht an uns selbst verzweifeln. Denn JESUS hat alles gut gemacht. Durch Sein Sterben am Kreuz ist der „gegen uns gerichtete Schuldschein gelöscht“ und wir sind frei! (Kolosser 2,14)
Auf diesem zerrissenen Schuldschein steht auch die Sünde, die wir leider möglicherweise morgen begehen werden. Wir müssen nicht sündigen aber es kommt leider vor.
Und noch etwas: Wir müssen nicht so bleiben, wie wir sind, JESUS will uns verändern. Das geschieht, wenn wir uns in seiner Nähe aufhalten im Gebet und Bibellesen. „Bleibet in mir und ich in euch!“ fordert uns der HERR JESUS auf. Jetzt haben wir, so sagte mir vor einigen Tagen jemand am Telefon, mehr Zeit, in der Bibel zu lesen. Wir haben mehr Gelegenheit, den Herrn zu suchen, Ihm zu danken und zu fragen: „HERR, was darf ich für dich tun?“
Das wünsche ich uns allen: Lasst uns die Zeit nutzen, IHM zu nahen und uns um die zu kümmern, mit denen wir verbunden sind.
Wolfgang Heitz