Die Gefahr ist groß, dass wir betriebsblind werden. Wir sind oft blind über uns selbst, über die Umstände und die aktuellen Ereignisse. Uns fehlt oft die Orientierung, die Klarheit und die Weisheit für den Weg, den wir gehen sollen, für die zu treffenden Entscheidungen und letztlich die Einsicht in die Zeiten, die wir alle so dringend benötigen.
Wie ist es möglich, dass es so weit kommt? Was ist die Ursache, zu erblinden? Nun, das geschieht nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, der sich langsam entwickelt.
In der Regel beginnt es damit, dass wir die Stille Zeit vernachlässigen. Bibellese und Gebet bringen scheinbar nichts mehr, und wir nehmen uns für andere Dinge mehr Zeit. Dann werden die Gottesdienstbesuche weniger und selten. Dafür gibt es ja tolle Predigten im Internet. Vielleicht sind es die neuen Freunde, die Hobbys, die Arbeit, die Familie usw., die dafür sorgen können, blind über sich selbst zu werden. Oder es ist die unbereinigte Sünde, die mich quält und von der ich nicht lassen kann. Ich tue Dinge, die nicht in Ordnung sind. Zum Beispiel nehme ich es mit der Wahrheit nicht so genau oder habe mich an einen unmoralischen Lebensstil gewöhnt. Oftmals sind es auch die Süchte oder die schlechten Gewohnheiten, die uns die Sehkraft nehmen und damit die geistliche Kraft.
Und genau das hat David erlebt. Er zog nicht mit in den Krieg – er blieb zu Hause und genoss die Bequemlichkeit. Dann sah er eine wunderschöne Frau – die Lust nach sexueller Befriedigung überfiel ihn. Er nahm sich das, was ihm nicht gehörte. Nachdem er erfahren hatte, dass Bathseba die Frau von Urija, dem Soldaten war, wurde ein Mordauftrag an den unschuldigen Kämpfer und betrogenen Ehemann gegeben. – Alles wurde eiskalt und ohne Gewissensbisse ausgeführt. Zeigte David Reue? Keine Spur davon zu sehen.
Aber dann schickte GOTT Nathan zu David. Und dieser erzählte ihm eine sehr bewegende Geschichte von einem armen Mann und einem reichen Bauern. Der, der alles hatte, nahm dem Armen das Letzte was dieser noch hatte, nämlich ein Lamm, einfach weg, um keines seiner eigenen Tiere opfern zu müssen, für einen Gast, der bei ihm essen wollte. – Als David das hörte, war er so erbost, dass er ausrief: „Der das getan hat, ist ein Mann des Todes!“ Daraufhin sagte Nathan zu ihm (2.Samuel 12,7):
„Du bist der Mann!“
Mit einem Mal erkannte David, was er für eine schlimme Sünde getan hatte und bekannte und bereute alles, und es trieb ihn in die Buße.
Wie dringend ist heute so ein Dienst an uns nötig! Wo sind die Nathans, die mir, die uns die Augen öffnen, damit wir wieder sehen können? Beten wir für solche Leute, damit wir nicht blind werden. Lest bitte die Geschichte: 2.Samuel 12,1-31!
Eckhard Lüling