In diesem Punkt waren sich Martha und Maria einig: Beide sagten zu Jesus: „Herr, wenn du da gewesen wärest, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ (Johannes 11, 21-32) Als ER endlich ihrer Bitte um Hilfe nachkam, war es anscheinend zu spät. Lazarus war gestorben.
Geht es uns nicht auch oft so? Die erbetene Hilfe scheint auszubleiben und wir denken, wenn Jesus doch da gewesen wäre, dann wäre es jetzt nicht zu dieser schlimmen Situation gekommen.
Aber: Als die Jünger auf dem See im Boot waren und Not litten, sie sich ordentlich abmühen mussten, weil ihnen der Wind entgegen stand, waren sie nicht in dieser Situation, weil sie sich eigenmächtig dazu entschieden hatten, Jesus zu verlassen, schon mal ohne ihn über den See vorauszufahren. Sondern Jesus selbst hatte sie genötigt, sie gedrängt, ohne ihn über den See zu fahren. Und nun? Was sollte das? Warum hatte ER so entschieden? Wollte ER, dass sie umkommen? Natürlich nicht: Es heißt weiter: „Gegen Ende der Nacht kam er zu ihnen…“, und schon war die Bedrängnis zu Ende.
Trotzdem, es bleibt: Jesus selbst schickte sie in eine Zeit der Bedrängnis. Und ER hat eine Absicht damit. Manchmal scheint eine lange Zeit zwischen der Bitte um Hilfe und ihres Eintretens zu liegen. Aber das scheint nur so. Jesus hat alles im Blick, und es dient alles Seinem Ziel.
Heißt es nicht, dass wir „also allen Grund [haben, uns] zu freuen und zu jubeln, auch wenn [wir] jetzt nach Gottes Plan für eine kurze Zeit Prüfungen verschiedenster Art durchmachen [müssen] und manches Schwere [erleiden]. Denn diese Prüfungen geben [uns] Gelegenheit, [uns in unserem] Glauben zu bewähren.“ (1. Petr. 1,6)
Und heißt es nicht auch: „Werft eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat. Denn ihr habt Ausharren nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davon tragt. Denn noch eine ganz kleine Zeit und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben…“ (Hebr. 10, 36)
Unser Herr Jesus kommt – bald!
Dagmar Wittrock