„… wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel, denn es steht geschrieben: Seid heilig, denn ich bin heilig.“
(1. Petrus 1, 15)
Im ersten Buch Samuel lesen wir, wie der König Saul ergrimmte, als er hörte, wie das Volk die Taten Davids lobte. Er wurde so eifersüchtig auf David, dass er ihn umbringen wollte.
„Und Saul sah David scheel an von dem Tage an und hinfort. Am andern Tag kam der böse Geist von Gott über Saul und er geriet in Raserei in seinem Haus. … Und Saul hatte einen Spieß in der Hand und zückte den Spieß und dachte: Ich will David an die Wand spießen.“ (1. Samuel 18, 7 ff.)
Für einige Zeit vermochte David den König durch sein Saitenspiel und seinen Gesang zu besänftigen. Jedoch hatte das keinen dauerhaften Erfolg, denn im Folgenden lesen wir davon, dass er nicht nur weiterhin David zu töten suchte, sondern seinen eigenen Sohn Jonathan in blinder Wut umbringen wollte, nur weil dieser für David eintrat (1. Samuel 20, 33).
Neid und Eifersucht und daraus resultierende Missgunst sind Hauptbestandteile der „alten Natur“ und hindern die Vollmacht eines Gotteskindes, die großen Taten Gottes zu verkündigen. Wenn unser „Wort, Werk und Wesen“ nicht von Gottes Heiligkeit, sondern von Neid und Eifersucht bestimmt sind, werden wir niemanden zu Jesus führen und auch nichts zur Erbauung der Gemeinde beitragen können. Neid und Eifersucht sind deshalb so gefährliche Eigenschaften, weil wir sie schnell und leicht aus unserem Bewusstsein verdrängen können und uns anschließend über unsere fleischlichen Beweg-gründe für unser angeblich „frommes“ Handeln den Geschwistern und der Gemeinde gegenüber täuschen. Das trägt nichts zur Erbauung der Gemeinde bei, sondern zerstört, nicht zuletzt uns selbst.
Was hätte Saul dauerhafte Heilung und anschließenden Segen für alle um ihn herum eingebracht? Buße! Seine Sünde der Eifersucht und des Neides zugeben, Gott um Vergebung bitten und David anschließend aus einem aufrichtigen Herzen segnen und sich freuen über das, was Gott ihm hatte gelingen lassen.
Was bringt uns Heilung? Dasselbe! Die Sünde der Eifersucht und des Neides zugeben, Gott um Vergebung bitten und um ein aufrichtiges Herz, sich zu freuen über das, was Gott dem anderen schenkt.
Ich kann meinen ganzen Tag damit verbringen, fromme Lieder zu singen oder „fromme“ Taten zu begehen, wenn ich aber nicht meine „scheelen“ Augen und mein eifersüchtiges, neidisches Herz von Gott reinigen lasse, wird es keine Frucht geben, die bleibt, sondern im Gegenteil: es werden bittere Wurzeln aufsprossen, die viele verunreinigen.
Wie erkenne ich, dass ich neidisch und eifersüchtig bin? Daran, dass ich oft negativ und abwertend über Menschen denke, ihre „Erfolge“ klein rede, immer etwas an ihnen finde, das nicht richtig und deshalb zu verurteilen ist. Dabei ist es doch so: Meine negative Kritik an dem anderen verrät mehr Negatives über mich selbst als dass sie etwas über den anderen aussagt! Gott sei Dank ist die Gnade unseres Gottes reichlich vorhanden, wir dürfen und müssen sie in Anspruch nehmen, damit wir Heilung für unser böses Herz erfahren und dann „in Wort, Werk und Wesen“ immer mehr „Jesus und sonst nichts zu lesen“ ist. Anstatt missgünstig auf andere zu sehen, dürfen wir unserem Gott vertrauen, der für jeden von uns nur das Beste im Sinn hat:
Jesaja 45, 3: „…und ich werde dir verborgene Schätze und versteckte Reichtümer geben, damit du weißt, dass ich der HERR bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat…“.
D. Wittrock