„Überlass dem HERRN die Führung deines Lebens und vertraue auf ihn, ER wird es richtig machen.“
(Psalm 37,5)
Fast täglich werde ich gefragt, wann bei uns im Dienst wieder Normalität einzieht, wann hat das alles ein Ende, wann können wir wieder unser normales Leben „leben“? Fast immer schüttele ich den Kopf, hebe die Schultern und bitte die Fragenden um Geduld.
Aber ….was heißt das eigentlich: „Geduld“? Bei der Recherche im Internet nach diesem Wort stieß ich auf folgenden Satz:
„Geduld ist die Eigenschaft unseres Glaubens, die Durchhalten ermöglicht. Wenn wir die Geduld verlieren, dann liegt der Glaube am Boden.“
GOTT wünscht, dass wir vollkommen werden und in nichts Mangel haben. Das Wort „vollkommen“ lässt uns an Reife denken. GOTT bewirkt Reife in uns, indem ER an unserer Geduld arbeitet. Gibt es also irgendwelche Glaubensproben in deinem Leben, dann freue dich! GOTT ist an der Arbeit. ER will, dass wir zur Reife kommen.
Im Dezember 2016 habe ich einmal in unserer Gemeinde an einem Montagabend (Abendmahl) davon gesprochen, dass unser Herr alle Dinge zum Guten wenden kann. Einerlei, was gerade passiert oder wie unklar eine Situation für einen auch ist, GOTT weiß um deine Sorgen und fügt die Dinge immer in Seinem großen, souveränen Plan entsprechend ein.
Wir sehen immer nur einen kleinen Ausschnitt und nicht das große Ganze. Wenn der HERR uns die Augen öffnet, erkennen wir, dass ER etwas sehr Gutes geplant hatte, oft völlig anders als das, was nach unserer Ansicht „unbedingt hätte geschehen“ müssen. Ganz gleich, wie die Situation aussieht – wir dürfen darauf vertrauen, dass GOTT Pläne hat, alles zum Guten zu wenden. Auch wenn die gegenwärtigen Umstände für uns völlig überraschend kamen – GOTT sah sie kommen und hat schon längst Vorsorge getroffen.
Corrie ten Boom, niederländische Schriftstellerin und Evangelistin hat einmal Folgendes gesagt:
„Unser Leben ist wie ein riesengroßer Teppich. An ihm wird ständig gewebt und gearbeitet. Farben und Fäden werden zu einem Muster zusammengefügt. Jedoch ist das Problem, dass wir diesen Teppich nur von der Rückseite sehen. Und da sieht er nicht gut aus. Die Farben passen oft nicht zusammen, das Muster scheint nicht zu stimmen, es gibt manche Knoten und überall hängen Fäden heraus. Ein Teppich von der Rückseite: Keiner würde sich ein solches Exemplar in die Wohnung legen.
Bis an unsere Todesgrenze sehen wir unseren Lebensteppich nur von der Rückseite. Dann aber, im Licht der Ewigkeit, wird er umgekehrt sichtbar. Und plötzlich fällt es uns wie Schuppen von den Augen: Es ist ein farbenprächtiges, herrliches sinnvolles Muster. Die Rückseite mag uns noch so sehr verwirrt haben. Mit einem Mal haben wir ein sinnvolles Ganzes vor uns.“
Heiko Claußen