„… wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebt, wird euer Vater auch eure Vergehungen nciht vergeben.“ (Matthäus 6,15)
Das ist GOTTES Wort! GOTT meint, was ER sagt und ER tut, was ER sagt! Wenn wir nicht vergeben, vergibt ER uns auch nicht! Wieso ist das so? Ist das nur eine billige „Retourkutsche“ unseres himmlischen Vaters im Sinne von: „So wie du mir, so ich dir“? Natürlich nicht, steht doch in Sprüche 24, 29: „Sprich nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun…“. Unser GOTT ist Liebe, ER ist voller Barmherzigkeit und Geduld, ER geht nicht mit uns um, wie wir es verdient haben, sondern ist treu und gerecht, dass ER uns unsere Schuld vergibt, wenn wir sie bekennen.
Wieso kann es dann geschehen, dass ER uns nicht vergibt? Ich denke, dass es folgenden Grund gibt: Wenn ich jemandem seine Schuld nicht vergebe, drücke ich damit aus, dass JESUS für diese Schuld nicht gestorben ist, dass ER für diese Schuld keine Sühnung am Kreuz von Golgatha vollbracht hat. Ich signalisiere, dass folgende Wahrheit aus GOTTES Wort nicht gilt: „Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt“ (1. Johannes 2, 2). Das ist kein „Kavaliersdelikt“, sondern purer Unglaube! Ich mache GOTT damit zum Lügner. Was folgt denn daraus? Wenn JESUS nicht für die Sünden der ganzen Welt Sühnung erwirkt hat, dann auch nicht für meine Sünden. Und so habe auch ich keine Vergebung. Ich mache das, was ich „eigentlich“ glaube, nämlich, dass JESUS für die Schuld der Welt am Kreuz von Golgatha gestorben ist, durch mein Verhalten unwirksam. Wenn ich jemandem seine Sünden behalte, wird die Wirksamkeit der Vergebung, die Hinwegnahme bzw. das Nichtanrechnen von Schuld, die durch JESU Auferstehung bezeugt wurde, auch für mich gehindert.
Heißt das nun, dass wir durch unser Nichtvergeben in die Hölle kommen? Das Gleichnis von den beiden Schuldnern in Matthäus 18 gibt uns Aufschluss: „Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, da du mich ja batest; hättest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmen sollen, wie ich mich deiner erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Peinigern, bis er ihm die ganze Schuld bezahlt habe. So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergebt!“ Es geht hier also nicht um die ewige Seligkeit (die wir ja nicht selbst erwerben können) oder Verdammnis, sondern ich denke, dass unser himmlischer Vater unsere Lebensumstände so gestalten wird, dass wir dann alle Konsequenzen unserer Sünden hier auf dieser Erde ungemildert zu tragen (abzutragen) haben. Heißt es nicht: „Was du säst, wirst du ernten“ und „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert fallen“ usw. Vielleicht erleben wir sogar, dass wir in die gleiche Sünde fallen wie derjenige, dem wir diese Schuld nicht vergeben haben. Außerdem bekommen wir natürlich für unser Nachtragen keinerlei Lohn im Himmel zugerechnet, ganz im Gegenteil: Unsere Selbstgerechtigkeit und Unbarmherzigkeit werden verbrennen.
Lasst uns uns nicht nur darüber freuen und glauben, dass unsere Sünden vergeben sind, lasst uns uns auch darüber freuen und glauben, dass die Schuld unseres Nächsten gesühnt ist. Lasst uns von Herzen vergeben.
D. Wittrock