Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen …

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. Sprüche 25,11

Wie ein edler Rahmen die Wirkung eines wertvollen Bildes noch steigern kann oder leckeres Obst in einem prachtvollen Korb noch köstlicher wirkt, so macht die passende Gelegenheit ein gutes Wort erst richtig wirksam und gut; ganz egal, ob es sich dabei um ein Lob, einen Dank, Tadel, Ratschlag oder tröstlichen Zuspruch handelt.

Abgesehen davon, dass das, was wir sagen, wahr sein muss – echt wie reines Gold – ist also immer auch entscheidend, dass das Wort selbst seine größte Wirkung nur zum richtigen Zeitpunkt erzielt. Die richtigen Worte mit Bedacht zur richtigen Zeit auf die richtige Weise gebraucht, sind wie eine gute Medizin. Redet man hingegen zu früh oder zu spät, zu viel oder zu wenig, kann die Wirkung eines Wortes verpuffen oder als völlig unangemessen wahrgenommen werden. Die Freunde Hiobs sagten viele wahre Worte, aber sie passten nicht zu den Umständen, in denen sich Hiob befand. Wie „windige Worte“ (Hi 16,2), so haben ihre Reden auf ihn gewirkt. Wir sollten uns also nicht nur genau überlegen, was wir sagen, sondern auch wie und wann wir etwas sagen.

Wie hat Jesus Christus gesprochen? „Alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen“ (Lk 4,22). Selbst seine Feinde mussten zugeben: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch“ (Joh 7,46). „Gott, der HERR, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich erkenne, den Müden durch ein Wort aufzurichten“, so war es durch den Propheten Jesaja über ihn schon lange vorher vorausgesagt worden (Jes 50,4).  Maria, die Schwester des Lazarus, konnte von Jesu Worten gar nicht genug bekommen (Lk 10,39).

Der Apostel Paulus schreibt: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen“ (Kol 3,16) und dann einige Verse weiter: „Eure Rede sei stets freundlich und mit Salz gewürzt“ (4,6), wobei wir aus der Bibel wissen, dass Salz ein Bild von der heiligenden, bewahrenden Kraft Gottes ist.

Wenn wir in der Gemeinschaft mit unserem Herrn leben, wird er uns durch seinen Heiligen Geist ein Wort „zur rechten Zeit“ schenken, ein Wort, das unserem Gegenüber gut tut. Ein solches Wort kann in uns unbekannten Situationen prophetisch sein, als auch seelsorgerlich, wenn uns die Situation bekannt ist. Das richtige Wort, gesprochen zur richtigen Zeit, ist wahrhaftig eine Gabe Gottes. Wir tun gut daran, uns nach dieser Gabe auszustrecken, so dass der Geist Gottes uns gebrauchen kann, das passende Wort des Trostes, der Ermunterung, des Rates oder der Korrektur weiterzugeben.

Zum Nachdenken: Hast du die Wahrheit von Sprüche 25,11 schon einmal ganz augenscheinlich erlebt?  Mit wem solltest du heute reden, weil du weißt, dass heute der richtige Zeitpunkt ist?

Joe Wittrock