Wunder der Natur – Der Storch und sein Weg

Im Juni konnten wir während unseres Urlaubs in Schleswig-Holstein en seltenes Schauspiel der Natur erleben: auf dem Gelände unserer Ferienwohnung befand sich ein Storchennest mit 3 Jungtieren, die täglich von ihren Eltern gefüttert wurden.

Mitte Juli treten die Jungstörche eine weite Reise an, die sie bisher nicht kannten bzw. je geflogen sind, und ca. 3 Wochen später die Altstörche: Sie fliegen zum Überwintern nach Afrika bzw. Südeuropa, weil es dort wärmer und es ihre Heimat ist. Dazu benutzen sie zwei Routen: entweder die Westroute über Frankreich, Spanien, Portugal über Gibraltar nach Afrika oder die Ostroute über die Türkei, Israel, die Sinai-Halbinsel nach Ostafrika. Die Routen sind ca. 6.000 km lang. Einige Störche fliegen sogar weiter bis nach Südafrika. Dann beträgt die Entfernung ca. 12.000 km. Die Störche fliegen in Gruppen von 5 bis 50 Vögeln. Die Flughöhe beträgt ca. 4.500 m und die Reisegeschwindigkeit 50 – 100 km/h. Pro Tag werden ca. 200 – 300 km zurückgelegt, und der Flug dauert ca. 10 Wochen. Die gleiche Strecke legen sie dann im März zurück, um hier ihre Jungen zu bekommen.

Sie fliegen ohne Navi, Karte und Anleitung. Experten haben bis heute nicht herausgefunden, wie sie den Weg finden. Sie nehmen an, es sei ihnen angeboren. Der Schöpfer Gott hat sie mit einem „Navigationssystem“ ausgestattet, damit sie ihr wichtiges Ziel erreichen, Afrika, ihr Zuhause, ihr Ziel.

Was können wir von den Störchen lernen? Was ist unser Ziel? Wer zeigt uns den Weg? Paulus schreibt in Philipper 3,13-14:

„Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat.“

Und das Navi, der Kompass und die Karte beschreibt uns der Psalmist in Ps. 119,105 wie folgt:

„Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.“

Damit erreichen wir das ersehnte Ziel – durch die tägliche Bibellese, der Gemeinschaft mit IHM in den Gebeten und durch die Kraft des in uns wohnenden Heiligen Geistes. Schenke Gott uns diesen unbändigen Trieb, das Ziel anzusteuern und alles dafür zu tun, es auch zu erreichen. Die Voraussetzungen hat er uns mit der Wiedergeburt ins Herz gelegt und an die Hand gegeben. Die Umstände sollten uns nie davon abbringen, weiterhin auf IHN zu schauen, wie es in Hebr. 12, 2 heißt:

„Deshalb wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen. Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist.“

Eckhard Lüling