3 Stunden – 3 Tage – und die Welt wurde verändert!
Heute feiern und erinnern wir uns an das Osterfest. Wir schreiben das Jahr 2020. Ist es ein Fest wie jedes Jahr?
Nein, ist es nicht.
Die Kirchen haben geschlossen.
Die Familien haben Kontaktverbot.
Die Welt, unser Land wird von einem sehr gefährlichen Virus in Atem gehalten.
Das, was wir bisher gemeinsam tun durften und erlebt haben, gibt es in diesem Jahr nicht mehr. Und doch lässt sich der Geist Gottes und die Wirksamkeit des Wortes Gottes nicht einsperren, noch gibt es kein Kontaktverbot zu unserem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus. Halleluja, Jesus lebt und ER wohnt in jedem Herzen seiner Kinder. ER wohnt in uns und ist besonders denen nahe, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind – Psalm 34,19.
Unser Herr Jesus Christus hatte in der Zeit seines öffentlichen Lebens von 3 1/2 Jahren vieles erlebt und getan. Nun wusste ER, dass seine Stunde gekommen ist. Noch einmal lud ER seine vertrauten Jünger zu dem Passahfest ein. Und er wusste, dass einer seiner Jünger, Judas, IHN für lumpige 30 Silberlinge – das war der Kaufpreis für einen Sklaven – verraten würde. Und er wusste, dass Petrus, der mutige, aber auch vorlaute Jünger, IHN am Kohlenfeuer aus sicherer Entfernung verleugnen würde.
Dennoch ging ER mit den 11 Jüngern noch einmal in den vertrauten Garten, um dort zu beten. ER bat sie, wachsam zu sein – ihre Augen wurden schwer, und sie schliefen alle ein. Nur unser Herr war in einem ringenden Kampf mit Gott – ER bat ihn, diesen bevorstehenden Kelch der Bitterkeit und Leiden von IHM wegzunehmen; „doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“, war seine Antwort.
Dann kam das Martyrium: die ganze Nacht wurde ER verhört, geschlagen und verachtet. Am nächsten Tag ging es den ganzen Tag weiter mit Verhören vor den Pharisäern, Hohepriestern und Schriftgelehrten, dem König Herodes bis hin zu dem Richter Pilatus.
Dann war das ganze Volk Israel in Jerusalem und forderte lauthals, dass man IHN kreuzige. Alle waren eigentlich von seiner Unschuld überzeugt, sie fanden nichts, was seinen Tod rechtfertigte, im Gegenteil. Pilatus als Richter versagte komplett und tat etwas Fatales: er übergab IHN ihrem Willen!!!
Und dann trieben sie IHN, unseren Herrn, durch die Gassen von Jerusalem, mit dem Holzkreuz auf dem Rücken, dass ER nicht mehr tragen konnte, da sie vorher seinen Rücken zerfetzt hatten, um IHN auf dem Müllberg, auf Golgatha, dann endlich zu kreuzigen.
Das furchtbare Bild, vorbei an der gaffenden und schreienden Menschenmenge, vorbei an denen, die ER zuvor geheilt hatte, die zuvor all seine Wunder gesehen hatten, vorbei an den hasserfüllten Blicken der Menschen, die ER alle geliebt hatte, um an den Ort zu kommen, wo ER den Märtyrertod sterben sollte.
Doch damit nicht genug: als sie dort angekommen waren, legten die Kriegsknechte das Kreuz auf den Boden und legten die Hände und Füße meines Heilands und Herrn auf das Holz und trieben IHM die Nägel durch seine heiligen Hände und Füße. Nein, sie banden ihn nicht mit Seilen oder Tüchern fest, sondern mit Nägeln. Und dann stellten sie das Kreuz senkrecht auf. Gehalten wurde sein Körper nur durch 3 Eisennägel – was muss das für ein Schmerz gewesen sein! Mitten am Tag, die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht, hing ER dort.
Dann tat er noch 7 Aussprüche – sie sind alle sehr zu Herzen gehend.
Plötzlich passierte etwas Furchtbares: Mitten am Tag wurde es schwarz, eine große Finsternis kam, man konnte die eigene Hand vor den Augen nicht mehr sehen. Unser Heiland wurde in diesem Ausblick zur Sünde gemacht: ER erduldete alle unsere Sünden und musste die Strafe schmecken und spüren, die wir verdient hatten. Gott, der gerechte Richter, richtete in diesem Augenblick mit IHM ab. ER hat unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen. Den, der Sünde nicht kannte, hat ER für uns zur Sünde gemacht –1. Petr. 2, 24, 2. Kor. 5,21. ER musste in die Gottverlassenheit, in das Getrenntsein von Gott, da Gott keine Sünde sehen und dulden kann. Das war die eigentliche schlimmste Strafe und das Schwerste für unseren Herrn, neben seinen ganzen anderen Schmerzen, die die Menschen ihm physisch und psychisch angetan hatten. Denn ER war ewig in innigster Gemeinschaft mit seinem Vater und hat diese so inniglich geliebt – Spr. 8,30. Daher schrie ER es auch frei heraus: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen??? Ps. 22,1. Es waren die Sünden, mit denen ER beladen wurde, damit wir jetzt frei ausgehen können, frei sein dürfen, befreit sind von Sünd und Schuld. Darum feiern wir Ostern, in dem Gedenken, was Christus für uns getan hat.
Aber die Geschichte geht noch weiter:
Jesus Christus gab noch einen lauten Schrei von sich und dann verstarb ER. Man legte ihn in ein Felsengrab, wo noch nie jemand drin gelegen hatte. Die Juden hatten davon gehört, dass ER mehrfach davon gesprochen hatte, dass ER nach 3 Tagen wieder auferstehen würde. Also wälzte man einen riesigen Stein vor die Gruft. Damit nicht genug: Man stellte Soldaten als Wache vor die Gruft, um entsprechend vorzubeugen.
Aber nach 3 Tagen passierte das größte Wunder:
Jesus Christus ist Kraft seines ewigen Lebens auferstanden. Keine Soldaten, kein Stein, nichts konnte IHN daran hindern. Das gab es bisher noch nicht und hat es bis heute noch nicht wieder gegeben: dass ein Mensch Kraft des ewigen Lebens selbst von den Toten wieder auferstanden ist.
Und genau das unterscheidet unsere Religion von allen anderen Religionen: Jesus Christus ist nicht im Grab geblieben, nein, ER ist auferstanden, ER lebt. Wir glauben an den lebendigen und auferstandenen Herrn Jesus Christus.
Und wisst ihr was: Jetzt erinnern wir uns einmal im Jahr daran bzw. wir tun es jeden Montagabend, wenn wir das Abendmahl feiern. Aber bald werden wir das in Ewigkeit tun, und wir werden vor dem Herrn der Herren, dem König der Könige, unsere Knie beugen und IHN für das was ER getan hat, anbeten. Dann werden wir vom Glauben zum Schauen kommen und werden seine durchbohrten Hände und Füße sehen und staunen, dass ER uns so unendlich geliebt hat, dass ER sein Leben für dich und mich gegeben hat.
Das wird ein Staunen geben!
Wenn wir nun an Karfreitag und an den Ostersonntag denken, lasst uns stille werden und IHM noch einmal ganz bewusst danken für das, was ER getan hat. Bitte nehmt euch die Zeit dafür. ER ist es wert und würdig. Amen.
Eckhard Lüling