Denn wer hat den Tag kleiner Dinge verachtet?

Obwohl unser GOTT unermesslich groß ist, liebt Er es, in den kleinen Dingen zu wirken.  Das zu begreifen, fällt nicht immer leicht, und so geraten wir, wenn wir uns mit Kleinem und Alltäglichem befassen, leicht in Gefahr, uns zu ärgern und zu murren.

Die Zeit, in der die aus dem babylonischen Exil nach Jerusalem zurückgekehrten Israeliten unter Führung Serubabels mit der schwierigen und langwierigen Aufgabe konfrontiert waren, den zerstörten Tempel wieder aufzubauen, war durch sich auftürmende Widerstände gekennzeichnet. Auch könnte es manche entmutigt haben, dass sie einen Tempel wieder aufbauen sollten, der kleiner war, als der von Salomo (vgl. Esra 3,12; Haggai 2,3). In diese Situation hinein spricht der Prophet: „Denn wer hat den Tag der kleinen Dinge verachtet? Und sie werden sich freuen und den Stein des Senkbleis in der Hand Serubabels sehen.“ (Sacharja 4,10)

Charles H. Spurgeon (1834-1892) kommentierte diesen Vers folgendermaßen: „Niemand sollte es verachten, denn der HERR hatte jemanden erweckt, der mit Jubel ausharren würde, bis der Schlussstein gelegt wurde. Das Zinngewicht, das Lot, war in guten Händen. Das ist der Trost eines jeden Gläubigen an den HERRN JESUS. So klein das Werk der Gnade zunächst auch sein mag, das Lot ist in guten Händen; ein größerer Baumeister als Salomo hat mit dem Bau des himmlischen Tempels begonnen, und Er wird nicht aufhören und sich nicht entmutigen lassen, bis die obersten Mauern errichtet sind.“

Sacharjas Worte „Verachte diese kleinen Anfänge nicht“ sollten die Israeliten ermutigen, dass tatsächlich kein Hindernis in der Lage sein würde, die Fertigstellung des Tempels zu Serubabels Zeiten aufzuhalten, und sie wissen lassen, dass GOTT sich darüber freute, dass mit dem Bau begonnen worden war.

Was auch immer deine Umstände sein mögen, was auch immer die dir von GOTT gegebene Aufgabe sein mag, verachte nicht den gegenwärtigen Tag, weil dir deine Anfänge klein und unscheinbar erscheinen!

GOTT freut sich, wenn Sein Werk beginnt. Und Er  ist offenbar geduldig genug, „kleine Tage“ zu ertragen. Sein Reich, das eines Tages die ganze Erde bedecken wird, begann nicht groß. Es wuchs aus „dem geringsten unter allen Völkern“ (5.Mose 7,7). Es wächst aus einem Senfkorn und einem Stückchen Sauerteig (Matthäus 13,31-33). Es wuchs aus einem Embryo im Schoß einer Jungfrau (Lukas 1,31-33). Es wuchs aus zwölf ungebildeten Männern (Apostelgeschichte 1,8).

Weil wir einem GOTT dienen, der so handelt, können wir für das Große beten und uns nach dem Großen sehnen, während wir uns treu und zufrieden dem Kleinen und Alltäglichen widmen. Nichts, was wir im Vertrauen auf GOTT oder aus Liebe zu den Menschen oder in der Hoffnung auf Gerechtigkeit tun, ist vergeblich. Unser Mühen ist in GOTTES Handeln eingewoben. Der Tag der großen Dinge wird kommen. Er nimmt unser Denken und Tun als Landebahn für Seinen Segen. Lassen wir uns also nicht von den kleinen und alltäglichen Dingen entmutigen.

Joe